In der Mitte

Ich habe eine gute Erfahrung auf der körperlichen Ebene damit gemacht, was es bedeutet in meiner Mitte zu sein. Letztes Wochenende war ich im Karmelitenkloster Birkenwerder zur Aufstellungsarbeit mit Michaela Kaden. Hinter dem zum Kloster gehörigen Park konnte man direkt in den Wald gehen. Es tat gut einfach mal wieder im Wald zu sein und das zarte Grün der frischen Blätter zu sehen.  Im Wald lagen viele vom Sturm gestürzte Bäume, auf einem nahm ich Lager, um meine Notizen zu machen. Am Fuß des Baumes lag der Baum auf einem Hügel auf, da saß ich, der Rest schwebte in der Luft. Nach den Notizen hatte ich Lust auf Bewegung und Spiel, ich balancierte auf dem Stamm. Je weiter ich mich vom Fuß entfernte, um so mehr hatte der Baum Spiel und kam in Bewegung. Auch wenn der Stamm nur etwas mehr als 2 m über dem Boden schwebte, war das für mich mit Höhenangst eine Herausforderung.  Die wollte ich meistern. Die Erfahrung, die ich dabei machte war, dass sobald ich mit der Angst, mit Gedanken, mit einem Ziel verbunden war, der Baum anfing zu schwingen. Um nicht herunter zu fallen und einen Schritt machen zu können, musste ich mich beruhigen. Dazu erinnerte ich mich an den Punkt in mir, wo es still ist. Keine Gedanken, kein Ziel, keine Bewegung. Verbunden mit meiner Mitte, hörte der Baum auf zu  schwingen und ich konnte den nächsten Schritt machen.

Sobald ich jedoch an etwas dachte, wie etwa an den Ast, den ich in ein paar Schritten erreiche, der mir Stütze geben könnte, mir der Höhe und meiner alten Angst bewusst wurde, die Verletzungen, die ich mir zuziehen könnte, wenn ich falle oder daran, dass ich grad in meiner Mitte ruhig wurde und mit mir der Baum, fing der Baum an zu schwingen, wie ein Tensor, der mir auf die Frage antwortet, bin ich grad ruhig und mit der Stille in mir verbunden oder nicht.

Es hat lange gedauert und manchmal schwang der Baum heftig, aber ich habe es geschafft, hin und zurück.

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0